Kyu-Prüfung vom 16.12.2019

16.12……19:30 Uhr…..es ist soweit. Wir stehen aufgeregt vor den 3 Senseis um unsere Prüfung abzulegen. Ob das was wird? Lange und intensiv haben wir dafür trainiert. Wir sind zu fünft. Ich recht aufgeregt, einige cool und entspannt.

Zwei von uns haben 20 Jahre lang ausgesetzt. Familie, Studium und Beruf haben uns vom Training abgehalten. Sind jetzt seit einem dreiviertel Jahr wieder mit dabei. Die anderen drei sind seit längerem mit dabei. Man muss ja etwas für die Gesundheit tun. Was bietet sich da Besseres an, als ein Sport, der einem in jeder Kategorie etwas abverlangt? Ausdauer? Kein Problem. Kraft? Kein Problem. Koordination? Haben wir – hoffentlich. Der Kopf wird auch gebraucht. Toller Sport. Ideal für Jung und Alt. Aber ich schweife ab… Da stehen wir also. Vor Stephan, Glen und Willy.

Der Willy, bei dem wir in den 1990er Jahren unsere Karatekarriere begonnen haben. Zum Aufwärmen gehen wir gemeinsam alle Katas durch. Die Heian Serie und Tekki-Shodan. Dann wird’s ernst.

Wir stellen uns gemeinsam zur Grundschule auf. Los geht’s. Kraftvoll, schnell – so wie es in unserem Alter noch geht… unter den kritischen und wohlwollenden Augen unserer Prüfer. Sie verziehen keine Miene. Ob das gereicht hat? Wir werden sehen. Danach treten wir einzeln zur Kata an. Jion. Haben wir lange trainiert. Ich muss zum ersten Mal alleine vorführen. Aufregend und neu. Etwas Angst ist auch mit dabei. Was sagt der Trainer zu meiner Angst und meinem Respekt? Willy sagt: „Keine Angst, ich bin ja bei dir!“. Das ist toll und beruhigt mich. Es läuft auch recht gut. Die anderen zeigen die Kata, als hätten sie das schon tausend Mal gemacht. Toll.

Im Anschluss kommt das Kumite. Wir sind zu zweit. Fünf Angriffe, fünf Abwehren. Mein Partner ist stark – und groß – und schnell. Einen blauen Fleck habe ich davongetragen aber das ist es wert.

Endlich sind wir alle durch. Die Trainer beraten sich und wir warten gespannt auf ihre Entscheidung. Nach fünf Minuten ist es soweit. Wir haben alle bestanden. Recht gut sogar, sagen die Senseis. Die müssen es ja wissen. Ein tolles Gefühl. Ich bleibe dran, werde weitermachen. Warum?

Weil Karate ein großer und toller Sport ist. Gut für mich, meinen Kopf, meinen Körper, meine Seele, meine Gelenke, meine Muskeln. Damit kann ich fit bleiben und alt werden. 

Weil wir eine tolle Gruppe sind, wunderbare Mitstreiter. In der Trainingsgruppe ist niemand auch nur ansatzweise ausgegrenzt, alleine. Wir sind ein Team. Das finde ich wichtig und toll.

Weil wir tolle Trainer haben. Insbesondere unser Willy, der mich und einige von uns schon vor 20 Jahren durch die Halle gescheucht hat.

Ich möchte mich hier nochmals für alles bedanken. Wir bleiben im Training. Die nächste Prüfung kommt bestimmt.

Christoph Schiffer

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Michael Wehle