JA, es ist so weit! Die Spannung steigt, alle sind nervös, aufgeregt, fast schon erschöpft und jeder Einzelne wartet auf seine DAN Prüfung, die gleich für „Uns“ beginnt.
Aber vorweg, „Uns“, das sind 9 Karate Freunde aus unserem Takezo-Cologne Verein (eine Abteilung des TV-Höhenhaus), die über 1 Jahr trotz oder gerade wegen des Lock Downs durch CORONA, eine intensive Vorbereitung auf diese Prüfung hinter sich hatten.
Da wären z.B. Peter Schulte mit Uke (=Partner) Peter Ingerfeld und Stephan Bathen mit Uke Peter Fischer, die ihren 3 DAN absolvieren wollen.
Glen Richardson und Neno Jonakovitch, die die nächste Sprosse in Ihrer Karateleiter zum 2 DAN erklimmen wollten.
Und sage und schreibe 5 ! neue DAN Anwärter. Welche da wären: Thomas Steffens, Richard Bühl, Sabine Neumann, Sascha Luy und H. Wöhl.
Die Vorbereitung dazu bestand vor dem Covid Lock Down und den damit einhergehenden Beschränkungen, aus den Programmen Grundschule (jeweils 3 Sequenzen rechts/links aus der jeweilig gezeigten Kata), die vorzuführenden Katas und einem SV (Selbstverteidigung) Programm.
Anfänglich wurden die Übungseinheiten immer intensiver im Training und dann,……Mitte Mai…., erstmal nichts mehr !!! Alles fährt runter. Kontakt- Vermeidung & Einschränkungen und zwar in ganz Deutschland!
Max. 2 Personen, die nicht im häuslichen Umfeld zueinander stehen, mit Abstandsregeln und Vorsichtsmaßnahmen (z.B. Mundschutz), durften sich treffen.
Für uns nicht nur bereits im arbeits- und privaten Umfeld sehr schwierig, sondern gerade jetzt in der Vorbereitungszeit erstmal verunsichernd.
Wie geht es jetzt weiter? Wie lange dauert das Ganze? Findet die Prüfung wohlmöglich nicht statt? Reicht das bisher Erlernte und wie lernen wir weiter?
Zunächst behilft sich jeder damit zu Hause die Übungen, die wir bisher gelernt haben, zu wiederholen um dranzubleiben.
Doch schnell merkt jeder, es fehlt Jemand der einen beobachtet und Hilfestellung gibt, um sich weiterzuentwickeln.
Doch dann kam uns eine Idee. Wir haben in der Nähe unseres Dojo den Dünnwalder Wald.
Dort gibt es eine riesengroße Betonplatte, die zwar mit Pflanzen schon fast überwuchert war, aber die wir zum Trainieren nutzen könnten. Die Sporthallen, also auch unser Dojo, waren ja alle geschlossen.
Diese Platte, haben dann unsere Sensais Willi Kleysteuber, Stephan Bathen sowie Schüler H. Wöhl, in harter Arbeit freigeräumt. Eine 30m x 15m große Fläche, gelegen in einem schönen Waldstück, stand uns jetzt zur Verfügung.
Willy Kleysteuber war es vor allem zu verdanken, dass er sich fortan intensiv für jeden Einzelnen der wollte und konnte, die Zeit genommen hat, um Einzeltrainings zu geben. Und dieses über einen längeren Zeitraum hinweg. Natürlich mit gebührendem Abstand.
Der SV Anteil sollte erstmal wegen dem gesetzlichem Kontaktverbot wegfallen. Also wurde intensiver der Wert auf Technik und Timing in der Grundschule und vor allem in den Katas gelegt.
Als dann der gesetzte Prüfungstermin, der glücklicherweise nicht verschoben werden musste, immer näher rückte, wurden die Kontaktbeschränkungen wieder gelockert.
Es durfte sich nun wieder mit bis zu 5 Personen und den geltenden Coronaregeln getroffen werden.
Das Walddojo, wie wir unsere Betonplatte tauften, bot genau diese Möglichkeit. In kleinen Gruppen (max. 5 Personen und Abstand) trainierten wir dort wo alle vorher Einzeltrainings genossen haben. Platz gab es dort ja genug.
Zwei Wochen vor dem Prüfungstermin wurde auch der Kontaktsport im begrenzten Umfeld wieder erlaubt.
Jetzt hieß es plötzlich wieder „SV wird mit geprüft und zwar mit Partner“, das aber auf freiwilliger Basis.
Ansonsten mussten die SV Anteile alleine so gezeigt und erklärt werden, dass man diese anderen Personen nachvollziehbar vorzeigen konnte.
Schnell waren wir uns alle einig, dass wir uns mit einem festen Trainingspartner zusammen tun und so in 2er Gruppen fortan den SV Anteil trainieren wollten.
Trotz des 3-monatigen Kontaktverbotes durch den Lock Down zeigte sich schnell, dass durch das Jahre lange Training in unserem Dojo, jeder sich im SV Bereich schnell wieder eingefunden hatte. So als würde man nach langer Zeit wieder auf das Fahrrad steigen. Man verlernt es nie.
Der Prüfungstag kam und die Prüfung endete für alle Prüflinge aus unserem Dojo, sowie für 6 weitere Prüflinge aus befreundeten Dojos in Huchem-Stammel und Bergisch Gladbach, am 20.06.2020, welche durch die Prüfer Klaus Reichelt, Ulrich Weß-Wesner, Willi Kleysteuber und Hans Abels abgehalten wurde, erfolgreich. Alle Prüflinge waren sehr erleichtert und glücklich
Herzlichen Glückwunsch an alle Prüflinge und ein dickes Lob an alle die mitgeholfen haben die Sporthalle in einen Dojo zu verwandeln. Ein angemessener Rahmen für eine DAN-Prüfung.
Vor allem ein großes Lob an unseren Sensai Willi Kleysteuber, der sich die Zeit für jeden einzelnen von uns genommen hatte.
Danke
H. Wöhl